Psychoanalyse als Gruppentherapie
Obwohl es fast allen Patienten am Anfang schwer fällt, über ihre Probleme in einer Gruppe zu sprechen, oder gar eine Überzeugung besteht, die scham- und angstbesetzten Themen nicht in einer Gruppe ansprechen zu können, hat in den letzten Jahren die Analyse in der Gruppe neuen Aufschwung erhalten. In einer Gesellschaft, in der der Einzelne sich häufig zunehmend isoliert, entstehen oft (irrationale) Annahmen darüber, wie man selbst sein müsste, um von anderen anerkannt oder gemocht werden zu können, oder es entsteht eine unbewusste Überzeugung, dass andere ohne die lästigen Selbstzweifel, Ängste, Unsicherheiten oder Aggressionen ihr Leben meistern können.
In der Gruppe ergibt sich ein geschützter, intensiver Erfahrungsraum, in dem der Einzelne sich selbst besser kennenlernen und viele über die wechselseitige Beeinflussung in der Interaktion erfahren wird. In zahlreichen Therapiestudien hat sich die Gruppentherapie hinsichtlich der Stärke des Therapieeffekts (Effektstärke) als auch der Stabilität der Veränderung als anderen Verfahren überlegen erwiesen.