Psychoanalyse als Einzeltherapie

Die Psychoanalyse gründet sich auf die Annahme, dass ein großer Teil in der seelischen Struktur eines Menschen durch das rationale, kognitive Denken allein nicht erfasst werden kann. Dennoch spielt dieser Bereich unserer Seele eine entscheidende Rolle bei der Entstehung von Gefühlen und Motivationen und nimmt auch großen Einfluss auf unser Handeln. Auch die Ausgestaltung unserer Beziehungen, die Art und Weise, wie wir mit anderen in Kontakt treten, werden weitgehend von diesem unbewussten Bereich gesteuert und gelenkt. Im Bewusstsein finden sich Spuren des Unbewussten, die sich z.B. in Träumen und in Symbolen Ausdruck verschaffen können,  oder sich in wiederkehrenden Erlebensmustern finden lassen.

Nicht nur traumatische Erfahrungen oder andere belastende Erfahrungen aus der frühen Kindheit können zu psychischen und körperlichen Erkrankungen führen. Auch im späteren Leben können schwere Kränkungen, Verlusterfahrungen, Erlebnisse von psychischer oder körperlicher Gewalt, von Ausgeschlossenwerden und langandauernde Überforderungssituationen zu psychischen Erkrankungen führen, die in einer Psychoanalyse aufgearbeitet werden können.

Die Gegenwart kann man nicht genießen, ohne sie zu verstehen - und nicht verstehen, ohne die Vergangenheit zu kennen.
— Sigmund Freud

 

 

 

 

Die Psychoanalyse als traditionelles Psychotherapieverfahren geht auf die Arbeiten von Sigmund Freud zurück. Sie hat sich über die Jahrzehnte kontinuierlich weiterentwickelt und ausdifferenziert. Sie entspricht den hohen wissenschaftlichen und therapeutischen Standards der sogenannten Richtlinienverfahren, die vom Wissenschaftlichen Beirat des Gemeinsamen Bundesausschusses für die wissenschaftliche Anerkennung wirksamer Psychotherapieverfahren angelegt werden. Darüber hinaus zeigen neuere neurowissenschaftliche Forschungsergebnisse, dass die Psychoanalyse ein höchst wirksames Instrument zur Veränderung eingefahrener Verhaltensmuster und selbstdestruktiver Verarbeitungs- und Bewertungsmechanismen darstellt.

Die Psychoanalyse ist nicht nur ein Verfahren zur Behandlung psychischer Krankheiten, sie bietet dem Analysanden vielmehr die Möglichkeit zu persönlichem Wachstum und Reifung, zur Ich-Stärkung und damit zur Entdeckung und besseren Entfaltung der persönlichen Potentiale. Daraus ergibt sich, dass jeder eine Psychoanalyse machen kann, selbst wenn diese dann nicht den Status einer Krankenbehandlung hat – und damit nicht von der Krankenkasse finanziert werden muss. In manchen Fällen kann es sinnvoll sein, die Kosten für eine Analyse selbst zu tragen.